Boris Palmer gelang am 23.10.2022 mit 52,4 % der Stimmen die Wiederwahl als Oberbürgermeister Tübingens im ersten Wahlgang - bei einer sensationellen Wahlbeteiligung von 62,6 %. Ein grandioser Wahlerfolg, der eine nicht ganz einfache Ausgangslage hatte: der Landesverband von Bündnis 90/Die Grünen initiierte ein Jahr vor der Wahl ein Parteiausschlussverfahren gegen Boris Palmer,wodurch er nicht glaubwürdig bei seiner eigenen Partei,um eine Unterstützung einer weiteren Kandidatur bei der OB-Wahl werben konnte. Daraufhin gründete sich ein Dreivierteljahr vor der Wahl eine überparteiliche „Wahlinitiative für Boris Palmer“, die schnell auf über 1000 Mitglieder aus Tübingen und einigen hundert darüber hinaus anwuchs, die die Kandidatur öffentlich und tatkräftig unterstützten. Neben helfenden Händen brauchte er jedoch auch noch ein Budget, um wieder in der Universitätsstadt anzutreten. So rief er ein Spendenziel von 100.000 € aus, das innerhalb von nur sechs Tagen durch rund 1000 Einzelspenden erreicht wurde. Mit dieser breiten Unterstützung im Rückten gab Boris Palmer dann Ende Januar offiziell seine Kandidatur bekannt.
Der Grüne Stadtverband sprach sich kurze Zeit später bei einer Urwahl für die Ortsvorsteherin des Tübinger Teilortes Weilheim, Dr. Ulrike Baumgärtner, als Kandidatin aus während dieAlternative und Grüne Liste Tübingen e. V. (AL), die mit den Bündnisgrünen zusammen eine Fraktion im Gemeinderat bilden, Palmer unterstützte.. Die SPD entschied sich für Sofie Geisel, die von der Tübinger FDP und der Tübinger Liste unterstützt wurde. Die beiden Gegenkandidatinnen erhielten 22 % bzw. 21,4 % der Stimmen.
Da Boris Palmer und die Grundlinien seiner Politik nach 16 Jahren im Amt bekannt sind und er über die „Wahlinitiative für Boris Palmer“ eine breite Unterstützung aus der Tübinger Bürgerschaft erfuhr, entwickelten wir eine Kampagne, die nicht den Kandidaten, sondern die kommunalen Themen und die Wünsche der Bürgerinnen und Bürger in den Vordergrund rückte. Der Dachslogan „Unser Tübingen 2030 - mit Boris Palmer“ kommunizierte, im Einklang mit der Laufzeit einer möglichen dritten Amtszeit, eine Zukunftsvision, die auf Basis der bisherigen erfolgreichen Arbeit mit Boris Palmer erreicht werden soll. Eine Fokussierung auf zehn Themen, die mit dem Kandidaten und der Wahlkampfkommission erarbeitet wurde und durch Icons und zugeorndete Farben schnell erkennbar waren, zog sich wie ein roter Faden durch die ganze Kampagne. Von den „Westspitzengesprächen“ im Vorwahlkampf, die die Bürgerschaft über Sachthemen informierte und eine direkte Dialogmöglichkeit mit Boris Palmer bot, über den Podcast „Tübingen 2030 - mit Boris Palmer“ und vielen interessanten Gästen aus der Tübinger Stadtgesellschaft, bis hin zur Plakat-Kampagne, die nicht Boris Palmer, sondern die Mitglieder der Wahlinitative abbildete. Über 120 Personen nahmen an dieser Mitmach-Kampagne teil und ließen sich mit ihrem Gesicht und ihrem Namen sowie mit einem eigenen, persönlichen Wunsch oder mehreren Wünschen auf mindestens einem Plakat abdrucken. So entstand eine einzigartige Unikat-Plakat-Kampagne mit mehr als 300 Motiven, die auf keinem einzigen Plakat den Kandidaten abbildete. Jedoch konnte man sich durch einen QR-Code, der auf jedem Plakat mit abgedruckt war, Boris Palmer per Augmented Reality (AR) Video auf sein Smartphone holen, um mehr zum jeweiligen Thema zu erfahren.
Der erfolgreiche Wahlkampf fußte auf dem Engagement von vieler Freiwilligen, die sich miteingebracht und Aufgaben übernommen haben: Die Plakatierung des eigenen Plakats und „fremder“ Plakate, die Verteilung der Wahlprogramme und Flyer, Hilfe bei Veranstaltungen, Betreuung der Infostände und vieles mehr - und auf dem Interesse vieler Tübingerinnen und Tübinger am direkten Austausch mit dem Kandidaten, zum Beispiel beim Veranstaltungsformat „Grill den OB“, bei dem Boris Palmer als Gast zu privaten Grillpartys kam.
Wir sind dankbar und stolz auf diesen einzigartigen und kreativen Wahlkampf, den wir zusammen mit Bewegte Bilder, Moritz Pfeiffer, Visualwerk und der Kavallerie umsetzen durften, an dem so viele Menschen leidenschaftlich mitgewirkt haben und der so viele Menschen an die Wahlurne brachte. Es freut uns, dass wie bereits 2014 die Zusammenarbeit mit Boris Palmer ein großer Erfolg wurde und wünschen ihm für die dritte Amtszeit alles Gute.